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Artist Feature #79: 3Plusss

Autor: Can | Kategorie: Artist Features | 17. März 2014 


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In der Artist Feature Serie stellen wir euch regelmäßig interessante Musik-Künstler vor. Grundlage des „Artist Feature“ sind 15 Fragen, von denen einige immer gleich und einige individuell sind. Die heutige Ausgabe widmet sich 3Plusss.

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Seine Fans warten auf die neue LP schon sehnsüchtig. Am 21. März soll es nun endlich soweit sein: Das neue Album MEHR kommt. Wir sprachen mit 3 Plusss über seine Heimatstadt Essen sowie das neue Album und den Produktionsprozess. Außerdem ging es um seine kulinarischen Favoriten, den ersten großen Vertrag bei Four Artists uns interessante Tour-Erlebnisse. Viel Spaß:

Wo in Essen gehst du gerne essen? Hast du eine Art Lieblingslokal?

„Ravis Food Service“ in Altenessen ist super. Da sollte man allerdings nur bestellen, weil die Küche und der Laden von denen echt scheisse aussieht.

Was ist deine Leibspeise?

Ich ess schon richtig gerne Eis. Haägen Dasz „Pralines & Cream“ ist super. Ansonsten ist der Nudelauflauf meiner Mom der Beste und egal, was es an Weihnachten gibt, ist auch immer schön. Meistens auch irgendnen Auflauf. Auflauf ist super.

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Welches Buch hast du zuletzt gelesen?

Ich hab Kim Franks „27“ angefangen, weil ich die Story ganz geil fand, aber sein Schreibstil geht mir irgendwie auf die Eier. Kommt vor, als hätte das so ein Realschüler geschrieben, der gerade das erste Mal einen kreativen Aufsatz verfassen soll. Vorn paar Monaten hab ich „Kill your friends“ von John Niven gelesen und fands super, war total unterhalten und fasziniert.

Du stammst aus der Ruhrpott Metropole Essen. Wie war es dort für dich aufzuwachsen und wie hast du zum Hip-Hop gefunden? Haben bereits etablierte Ruhrpott Gruppen wie Too Strong und Creutzfeld & Jakob eine Rolle gespielt?

Ich fands lange Jahre ätzend in Essen zu wohnen. Hier laufen halt wirklich viele Kevins und Jacquelines rum. Samstagabend Essen Hbf ist besser als jede „Mitten im Leben“ Folge vom Fremdscham- und Verdummungsfaktor. Die Menschen allgemein sind sehr merkwürdig, hab ich mir bisher von jedem Menschen, der mich in Essen besucht hat, sagen lassen. Die Clubs sind übertrieben lahm weil überall der gleiche Scheiss läuft und jeder so tut, als sei er besser, als er ist, indem er ein Hilfiger Hemd anhat und Lackschuhe trägt.

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Ich könnt jetzt noch nen Endlosmonolog darüber halten, warum Essen so und so ist, aber ums mal aufn Punkt zu bringen: Früher fand ich es echt scheisse, je länger ich in den letzten Jahren von Zuhause weg war, desto mehr hab ich es vermisst und herausgefunden, dass diese Stadt schon längst in mir ist. Ich hab in vielen Dingen Verhaltensmuster und Attitüden adaptiert. Meine große Klappe und mein mieser Humor gehören da auch zu.

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Ich hab zu Hip-Hop über Bravo Hits oder so gefunden, irgendwo waren mal die Beginner drauf, dann irgendwo mal Savas, dann kam irgendwann Aggro Berlin auf Viva und dann war ich voll drin. Creutzfeld & Jakob fand ich schon immer geil – auch wenn ich, so wie der Rest der Welt, 2 Mann gegen den Rest totschweige und immer nur von Gottes Werk… spreche. Too Strong hab ich leider nie gefeiert, hatte ich keinerlei Bezug zu und hat mich nicht angesprochen. RAG fand ich sehr interessant eine Zeit lang. Ich bin halt 22 und war noch viel zu jung, als die gerade angesprochenen Leute ihre große Zeit hatten, hab so 2005 angefangen die Deutschrapgeschichte für mich aufzuarbeiten und fand dann leider vieles nicht so toll, wie es mir erzählt wurde. Ich war immer mehr der Berlin- als der Ruhrpotttyp. In die Fresse, aus dem Herzen. Und Lokalpatriotismus fand ich noch nie cool.

So richtig in Erscheinung getreten bist du das erste Mal durch das VBT 2011. In einem Interview mit der Backspin habe ich gelesen, das du vor der Quali direkt von einem Auslandsaufenthalt zurück gekommen bist. Wo warst du und welche Erinnerungen hast du an deine Zeit im Ausland?

Ich war gar nicht im Ausland, ich war nur nicht in der Stadt. Ich war zu der Zeit in Berlin und habe ein Praktikum als Journalist absolviert. Daran hab ich ausschließlich gute Erinnerungen. Ich hab viel gelernt, unter anderem, dass ich niemals Musikjournalist werden kann und will, weil ich so unfassbar viel scheisse finde.

Nach dem Release deines Debütalbums „Kindskopf“ hast du einen Booking-Deal bei Four Artists unterschreiben. Wie hat sich das damals ergeben und was war das für ein Gefühl nach dem „ersten grossen Vertrag“?

Die haben gefragt, haben sich nen Auftritt angeschaut, der echt mies war, wollten aber danach immer noch, weil sie irgendwie Potenzial erkannt haben. Ich weiß bis heute nicht wie, aber bin sehr froh dumm. Four Artists sieht nicht nur super aus, sondern ist auch super.

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Durch den Deal mit Four Artists bist du ja nun auch schon ganz schön rumgekommen und hast viele Konzerte und Festivals gespielt. Gibt es eine Situation, die dir ganz besonders in Erinnerung geblieben ist? Bitte erzähle uns eine Anekdote von einem deiner Gigs.

„Hip-Hop Open“, früher Nachmittag. Es sind 10 Minuten bis zum Auftritt und wir wissen: Gerade hat auf der anderen Bühne irgendwer angefangen, also haben wir keine Übergangszuschauer, die kurz vorbeischauen, weil Pause ist und dann vielleicht bleiben. Und es stehen einfach schon 50 Leute oder so vor der Bühne. Der ganze Platz sieht zwar echt leer aus verglichen mit den 50, aber ey, 50 Leute, die meinen Auftritt sehen wollen. Ich war froh, dass da nicht niemand steht.

Ich schaue die restliche Zeit nicht mehr zur Menge, die Show geht los, ich spring auf die Bühne, schaue in die Menge und da stehen ein paar tausend Leute. WOW. Der Platz, auf dem wir gespielt haben, musste sogar kurzzeitig gesperrt werden, damit er sich nicht überfüllt, habe ich gehört. Klar sind die nicht alle wegen mir da, aber das ist ein sehr schöner Moment, wo du am liebsten jeden Mal kurz drücken möchtest.

Kannst du aktuell schon von deiner Musik leben oder machst du nebenbei noch etwas anders?

Ich muss aktuell nichts Anderes als Musik machen. Aber wie lange das noch geht entscheidet „MEHR“ jetzt.

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Wie lief der Produktionsprozess ab? Wie lange habt ihr für die Aufnahmen gebraucht?

Die Aufnahmen liefen ziemlich normal ab. Anfang/Mitte letzten Jahres Voraufnahmen, ab Herbst die Studioaufnahmen und direkt danach Arrangements/Mischen mit Nobodys Face. War schön, hat Spaß gemacht und war ne anstrengende, aber tolle Erfahrung. Das Aufnehmen ist bei mir meist nach spätestens einer halben Stunde durch. Mittlerweile rappe ich auch gerne nen ganzen Track One Take ein, um nen möglichst schönen Vibe drin zu haben. Vielleicht fühle ich den auch nur so, aber wenn du Dinge zig mal aufnimmst, wird es irgendwann statisch und roboterhaft. Nach dem Motto: So und so MUSS ich das jetzt rappen. Ich machs einfach immer frei raus. Der eigentliche Arbeitsprozess war das Arrangieren, das Ausproduzieren der Beats und das Mischen von allem.

Was sind deine Ziele in 2014?

Ich setz mir jeden Tag ein neues Ziel.

Vor allem im Rap-Bereich boomen ja zurzeit die Blogs. Gibt es Musik-Blogs, die du regelmäßig verfolgst? Was denkst du über die „Blogosphäre“ und neue Vermarktungsmöglichkeiten, die das Internet bietet?

Ich verfolg das leider gar nicht mehr so wie früher als Fan und kenne auch keine coolen Geheimblogs, die bald boomen werden. Find das alles aber sehr nützlich. Es gibt mehr Möglichkeiten sich zu informieren und an neue Musik ranzukommen, abseits des Mainstreams und abseits der „großen“ Rapmedienwelt, in der nunmal viele, aus was für Gründen auch immer, nicht stattfinden und welche somit für dich schonmal sehr stark aussortieren. Hab dadurch schon sehr viel gute Musik gefunden. Hier jetzt aber Namen zu nennen überfordert mich, weil ich hundert Pro irgendwen vergessen werde, der auch gute Arbeit macht, also lass ichs lieber ganz. Shoutout an alle Blogs!

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Lat machine oder Pull Ups?

Beides geil. Ich mag es aber mehr, mit dem eigenen Körpergewicht plus Gewichten zu arbeiten. Ist ein anderes Gefühl, als an einer Maschine zu arbeiten. Also eher Pull Ups, in allen Variationen.

Borussia Dortmund, Rot Weiss Essen oder FC Schalke 04?

Schalke. Ich bin weder ne Biene noch ne Pommes.

JuliensBlog oder HerrTutorial?

JuliensBlog. HerrTutorial find ich richtig, richtig, richtig schlimm, so wie zig andere Blogs, deren Videos ich mal so beim Durchklicken auf YouTube gesehen hab. Schockierend, was so ein Dreck für Abnehmer findet. Über JuliensBlog lässt sich auch streiten.

Fünf Minuten, bevor die Show losgeht, …

Denk ich „Mach fertig da, ich will auf die Bühne“.

Eine Hörspiel-CD über mein Leben sollte gesprochen werden von, …

Marteria. Und alles über das „Endboss“ Instrumental.

Dort, wo ich herkomme, ist das wichtigste, …

Dass du Fan von irgendnem Fußballverein bist.

Was hast du vor dem Interview gemacht?

Zwei Börek gegessen und einen Proteinshake getrunken. Börek war mit Spinat und Feta und der Proteinshake war Geschmacksrichtung Erdbeere, jetzt habe ich einen ziemlichen Blähbauch, wenn ihr es genau wissen wollt. Ich leg mich mal kurz was hin. Bis später!

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Can
Hamburger Jung. Hat 2009 RAP-N-BLUES.com gegründet. Stellt hier seine Lieblingsmusik und Netzfundstücke vor.






6 Comments
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