In der Artist Feature Serie stellen wir euch regelmäßig interessante Musik-Künstler vor. Grundlage des „Artist Feature“ sind 15 Fragen, von denen einige immer gleich und einige individuell sind. Die heutige Ausgabe widmet sich dem selbsternannten „Nerdrapper“ Rockstah.
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Rockstah ist zurück! Dreieinhalb Jahre nach der „Nerdrevolution“ taucht der Konsolen-Fan aus dem beschaulichen Rodgau wieder auf der Deutschrap Landkarte auf. 2012 noch mit Cro und Ahzumjot auf großer „Crockstahzumjot“-Tour, läutet Rockstah gerade finale Schritte zu seinem neuen Album Pubertät ein. Vor ein paar Tagen habt ihr bereits die gleichnamige Single gehört, der fertige Longplayer folgt am 11. April.
Grund genug, uns einmal genauer mit Rockstah auseinanderzusetzen und ihn zum Artist Feature zu bitten. Im Interview spricht er über seine Sneaker-Leidenschaft, Konsolenspiele, die Crockstahzumjot“-Tour und natürlich sein neues Album. Viel Spaß beim Lesen!
Wo in Rodgau gehst du gerne essen? Hast du eine Art Lieblingslokal?
Das „Sowiso“ in Rodgau. Da bin ich wirklich drinnen aufgewachsen, weil meiner Babysitterin die Schwester der Besitzerin war. Also ich bin da wortwörtlich großgeworden. Halt auch wegen dem vielen Essen.
Was ist deine Leibspeise?
Alles, was meine Blutwerte verschlechtert. Also Burger, Pizza, weiße Duplos.
Welches Buch hast du zuletzt gelesen?
„Er ist wieder da“ von Timur Vermes.
Wie und wo hast du das letzte Silvester verbracht?
Im Warmen. No Homo.
Welche Musik läuft aktuell in deinem MP3-Player/Walkman wenn du in der Stadt unterwegs bist?
Uppermost und die neue Platte von Marteria. Uppermost machen so t otal schlimme Justice-Klau-Musik, aber das klingt ganz fabelhaft nach 2008.
Du stammst aus Rodgau, einer Kleinstadt in der Nähe von Offenbach. Wie war es dort für dich aufzuwachsen und wie hast du zur Hip-Hop Kultur gefunden?
Die Hip-Hop Kultur musste ich mir mit Royal Bunker Kassetten, ein paar Juice Heften und Afrob-CDs selber beibringen. Wir hatten hier keine Kultur in dem Sinne, nur ein paar Jungs, die das aber geschlossen für sich gemacht haben. Auch zu den Großstädten gab es keinerlei Anbindung. Man war hier komplett auf sich gestellt, aber das war auch irgendwie ein bisschen schön, so konnte man sich das ganze Bild von Rap selberzusammen“rhymen“. Wow, wie tiefsinnig.
2010 hast du mit „Nerdrevolution“ dein erstes Album veröffentlicht. Wie viele Games hast du seitdem durchgezockt?
Vielleicht 40? Aber hunderte angefangen.
2012 ging es zusammen mit Cro und Ahzumjot als Crockstahzumjot auf große „Hip Teens Wear Tight Jens“ Tour. Wenn du heute zurückblickst: Welche Eindrücke hast du in der Zeit gesammelt?
Es war total verrückt, weil man wusste: wenn diese Tour endet, wird einer von uns Dreien ein Megastar sein und wir werden ihn so schnell nicht wieder sehen. Es war alles ein bisschen angespannt, weil es damals auch Team-interne Reibereien gab. Ich könnte da auch diese klassische Romantik „Alles war geil!“ an den Tag legen. Aber das mach ich nicht.
Die Tour war großartig, ich habe tolle Tage erlebt, Unmengen an krassen Menschen getroffen, ein paar unfassbare Konzerte gespielt und das war ein nettes Taschengeld. Aber dazwischen war es auch manchmal stressig und angespannt. Zuviel Alphamännchen in einem Raum halt. Dafür freuen wir uns heute wieder umso mehr, wenn wir uns sehen. Und das sagt uns ja nur, dass am Ende des Tages trotzdem alles gut gelaufen ist.
Gibt es eine spezielle Situation die dir in Erinnerung geblieben ist?
Wir hatten einen Offday in Wien. Da waren wir einfach nur mit allen essen und shoppen. Das Wetter war perfekt, die Stimmung auch. Ein perfekter Tag einfach auf einer schönen Tour.
Nach der Tour ist es etwas ruhiger um dich geworden. Was hast du zwischen dem Ende der Tournee und dem Anfang der Produktionsphase von „Pubertät“ gemacht?
Da war ich frischverliebt und bin mit meiner Freundin nach Disneyland gefahren, bin zuhause ausgezogen, hab noch Festivals gespielt und hab angefangen Schuhe zu sammeln. Letzteres war völliger Wahnsinn.
Was ist eigentlich mit deiner Wikipedia-Page passiert?
Das weiß nur Gott. Ich war Wikipedia damals nicht bekannt genug. Aber der Eintrag war auch leider fürchterlich. Von meiner Seite aus hat den niemand verfasst. Ich werde das jetzt mal bei Embassy in Auftrag geben.
Apropos „Pubertät“: Mit einigen Monaten Verzögerung kommt nun Am 11. April deine neue LP in den Handel. Gibt es dazu eine Anekdote? Zum Beispiel eine spezielle Geschichte aus dem Studio oder in der Promo-Vorbereitung?
Die Albumproduktion fand in einem ausgebauten Schweinestall statt, mitten im Nichts in Großumstadt. Es war kalt und wir hatten nur Fifa und eine kaputte Xbox als Ablenkung. Die Kulisse dieser Platte hätte nicht viel absurder sein können.
Vor allem im Rap-Bereich boomen ja zurzeit die Blogs. Gibt es Musik-Blogs, die du regelmäßig verfolgst? Was denkst du über die „Blogosphäre” und neue Vermarktungsmöglichkeiten, die das Internet bietet?
Ich beobachte eigentlich nur SneakerNews.com. Mit Musik versorgt mich mein lebendig-gewordener Blogkumpel Simon. Wenn mir die Musik ausgeht, wird der in Whatsapp ausgefragt, was gerade so los ist. Rapblogs lese ich nicht mehr so gern. Ich hasse diese prinzipielle Antihaltung „ich höre kaum Rap“ wenn man selber Rapper ist. Das ist nämlich Quatsch. Aber wenn man selber Rap macht, ist es manchmal wirklich schwer, sich mit dem Konkurrenzprodukt zu befassen, gerade in einer kreativen Phase. Da halte ich mich lieber ein wenig fern und befasse mich mit anderen Genres und Stilrichtungen. Dennoch wird gern mal beim Splash Mag, MeinRap.de und Herr Merkt reingelunzt.
HerrTutorial oder JuliensBlog?
Wen ich davon gerne tot sehen würde meintest du, oder? Die Antwort ist: Beide.
Tomb Raider oder Bioshock Infinite?
Tomb Raider. Aber nur mit minimalen Vorsprung.
Xbox One oder PS4?
Xbox One. Ich hab Beides, ich weiß es also. Glaubt mir keiner. Aber Microsoft gewinnt.
Max B oder Rick Ross?
Rick Ross.
Was sind deine Ziele in 2014?
Alles geschenkt bekommen.
Fünf Minuten, bevor die Show losgeht, …
Sehr viel Pipi machen gehen. Immer. Und sagen „Ich hab eigentlich gar keine Lust…“ – das ist mein schlimmstes Ritual.
Eine Hörspiel-CD über mein Leben sollte gesprochen werden von, …
Der Synchronstimme von Homer Simpson.
Dort, wo ich herkomme, ist das wichtigste, …
Was dein Auto wiegt.
Was hast du vor dem Interview gemacht?
Ich war endlich mal Schuhe kaufen.
3 Comments
[…] Artist Feature Interview habt ihr den Künstler aus Rodgau schon etwas näher kennengelernt. Heute spricht er darüber […]
[…] ziemlich unbekannte Namen wie Melo, Zlap, Ventim, Fortis und Puzzle. Weitere Acts wie Rockstah (Artist Feature #76), Fey-Z, eRRdeKa und Marc Reis runden die gelungene Deutschrap-Compilation […]
[…] der Vergangenheit unter anderem für Künstler wie Ahzumjot (Artist Feature #104), Olson, Rockstah (Artist Feature #76), Maxat und viele mehr produziert hat. Zuletzt zeigte er sich für die Produktionen auf Bengio’s […]