Überraschend und verstörend zugleich: Killer Mike meldet sich in der anhaltenden US-amerikanischen Waffenrecht-Debatte zu Wort und verteidigt in einem Interview mit dem NRA-eigenen Sender ‚NRATV‘ das Recht auf Waffenbesitz.
Doch damit nicht genug: Der Run The Jewels Rapper kritisiert zugleich den National Walkout Day, an dem vor ein paar Tagen zehntausende Schüler in den USA für symbolische 17 Minute inne hielten, um den 17 Opfern des Amoklaufs in an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, Florida zu gedenken. Seinen eigenen Kindern gab der 42-jährige ernsthaft mit auf dem Weg, das er sie aus dem Haus werfen würde, wenn diese an der Trauerfeier teilnehmen würden:
„I told my kids on the school walkout: ‘I love you. If you walk out that school, walk out my house. We are a gun-owning family. We are a family where my sister farms. We are a family where we’ll fish, we’ll hunt. But we are not a family that jumps on every single thing an ally of ours does because some stuff we just don’t agree with.“
Inhaltsverzeichnis
Killer Mike @ NRATV
Interviewer und NRA-Aktivist Colion Noir wirft Schülern Geltungsdrang vor
Im Interview mit dem NRA-Aktivisten Colion Noir fährt Killer Mike nun voll auf NRA-Linie und betreibt ganz bewußt Lobbyarbeit für die US-amerikanische Waffenorganisation. Das kommt insofern überraschend, da Killer Mike während des letzten Wahlkampfes als Unterstützer des linksgerichteten US-Präsidentschaftsanwärter Bernie Sanders galt.
Colion Noir hingegen ist in der Waffenbesitz-Debatte längst kein unbekannter mehr. Der Aktivist warf den protestierenden Schülern der Marjory Stoneman Douglas High School vor, es würde ihnen doch eigentlich nur um Aufmerksamkeit gehen:
„No one would know your names if a student gunman hadn’t stormed into their school and killed three staff members and 14 students.“
Diese zynische und realitätsfremde Unterstellung führte dann letztendlich auch dazu, das sich Run The Jewels Kollege el-p in einem Tweet mit deutlichen Worten in die Diskussion mit einschaltet.
„they didn’t want to be known they wanted to be kids. and they’ve earned being heard in one of the hardest ways possible. no matter what you believe we all have to listen in a real way. its owed to them and many others. thats my take on it.“
NRA host taunts Parkland teens: "No one would know your names" if classmates were still alive https://t.co/2AqeZHSzeh
— Washington Post (@washingtonpost) 24. März 2018
they didn't want to be known they wanted to be kids. and they've earned being heard in one of the hardest ways possible. no matter what you believe we all have to listen in a real way. its owed to them and many others. thats my take on it. https://t.co/gBJXXabwNT
— el-p (@therealelp) 24. März 2018
Traurige Statistik
Der Amoklauf in Parkland, Florida war laut der Organisation „Everytown for Gun Safety“ bereits das 18. „School Shooting“ in den USA in diesem Jahr. Kein Zufall, denn in den USA kommen auf 100 Einwohner 89 Schusswaffen. Die USA liegen damit noch vor Ländern wie dem Jemen (55), Saudi-Arabien (35) und dem Irak (34). Zum Vergleich: In Deutschland kommen auf 100 Einwohner 30 Waffenbesitzer. (Quelle).
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[…] Auf letztgenannten hätte man meiner Ansicht nach gut verzichten können, seit der 43-jährige in einem verstörenden Video Sympathien für die NRA bekundet […]