
Edward Sizzerhand droppt sein neues Konzeptalbum „A Taste Of Honey“
Beats und Bees sind wichtige Bestandteile in Edward Sizzerhand’s Leben. Geboren in Brooklyn, New York, sorgte er in den 90er Jahren mit Square One für Furore. Nach dem Ende der Rap Crew beschäftigte sich der DJ und Beatmaker mit der Bienenzucht.
Mittlerweile ist Sizzerhand nicht nur meisterhaft an den Reglern unterwegs, sondern erwarb den BA Imkermeister an einer Universität für Agrarwirtschaft. Der gute Mann liebt Beats und Bienen und das spiegelt sich in seinem ersten Instrumental-Projekt wieder, auf dem Edward Sizzerhand verschiedene Honigsorten zu Beats komponiert hat.
Passend dazu haben wir uns mit dem Münchener über das Release unterhalten. Hier erfahrt ihr, wie sich das mit der Imkerei alles ergeben hat, welchen Einfluss das Handwerk auf seine Kunst hat und vieles mehr.
Inhaltsverzeichnis
A Taste Of Honey // Short Facts
- Länge: 14 Tracks
- Features: Fehlanzeige
- Producer: Edward Sizzerhand
- Label: Compost Records
- Release Date: 29. November 2019
A Taste Of Honey // Album Streams
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Video: „Forest“
Interview mit Edward Sizzerhand
Am 29. November kam dein neues Album „A Taste Of Honey“ in den Handel. Der Titel kommt nicht von ungefähr, schließlich hast du eine ganz besondere Beziehung zum Honig. Kläre uns doch einmal auf, was es damit auf sich hat.
Ich bin vor einigen Jahren auf den Bauernhof meiner Großeltern nördlich von München gezogen. Dort hatte ich immer schon mein Musikstudio, auch als ich noch in der Stadt gewohnt habe und nicht in dem ländlich geprägten Vorort Feldmoching. Mittlerweile hat sich die Situation geändert und ich bekam wieder Passion für meine alten Kisten und war häufiger in meinem Studio.
Ich begann wieder regelmäßig Beats zu machen und hatte mir damals auch überlegt, mir ein paar Bienenvölker in den Garten zu stellen. Seitdem sind Beats und Bees irgendwie zu meiner Leidenschaft geworden und so hat das alles begonnen. Über die letzten Jahre wuchsen die Bienenkästen hier auf dem Hof und es entstanden parallel viele Musikstücke die jetzt auf dem Album zu hören sind.
Wie bist du eigentlich Imker geworden und wie viele Bienenvölker kannst du inzwischen dein Eigenen nennen?
Sehr unspektakulär eigentlich. Ich bin beim Joggen einem Imker über den Weg gelaufen und fand das Thema Bienen immer schon sehr spannend. Ich hatte Ihn gleich gefragt wo man dieses Handwerk erlernen kann. Daraufhin meldete ich mich bei einem Imker-Anfängerkurs an und begann das Imkern in einem Imkerverein mit 3 Völkern.
Seit der Zeit ist viel passiert. Mittlerweile habe ich etwa 60-70 Bienenvölker an verschiedenen Standorten in und rund um München. Netzwerke mit Landwirten sind entstanden und der Bauernhof ist umfunktioniert zu einer rentablen Imkerei. Ich befinde mich gerade in der Imkermeisterausbildung und bilde bereits jede Menge Jungimker hier in München aus.

Edward Sizzerhand in seinem Garten
Welchen Einfluss hat das Imkern auf deine Kunst als Produzent?
Die Sicht als Imker ist natürlich eine ganz andere als die von einem DJ oder Producer. Als Imker nimmst du die Natur ganz anders war. Ich sehe im Frühling viel aus Sicht der Biene. Egal was man macht, wo man hinfährt, wo man hingeht: man checkt ständig die Natur und was gerade blüht oder was als nächstes sprießen wird.
Das Imkern ist eine Kunst für sich und hat viel damit zu tun, die Natur zu lesen und die richtigen Schritte einzuleiten, damit sich die Bienen gut entwickeln können und auch Honig produzieren. Man muss mit der Natur gehen und kann nichts beschleunigen.
Das macht einen natürlich auch insgesamt etwas ruhiger und gelassener. So ist das auch mit den Beats. Ich arbeite schon mal längere Zeit an einem Stück, bis es für mich wirklich stimmig ist und übereile nichts. So ist das Album auch über Jahre entstanden. Es gibt keinen Zeitdruck und somit entstehen einfach coole Sachen.

Edward Sizzerhand übernahm den Bauernhof seiner Großeltern im Norden von München
Gibt es einen Beat, der dir ganz besonders am Herzen liegt oder zu dem du eine ganz spezielle Beziehung hast?
Die Beats entstanden teilweise parallel zu meiner Imkermeisterausbildung. Jeden Beat verbinde ich da natürlich mit einer anderen Geschichte. Musikalisch ist das Album sehr facettenreich mit ganz unterschiedlichen Stimmungen. Ich finde der Beat „Basswood“ sticht etwas heraus, weil er ein 3/4 Takt Drumpattern hat. Damit lässt er sich also mit einem Walzer mixen (lacht).
Kannst du uns zum Abschluss noch eine Anekdote rund um die LP erzählen?
Die Idee für das Konzeptalbum „A Taste of Honey“ kam mir während einem Sensorikkurs in der Imkerschule. Man probiert dort verschiedenen Honigsorten und teilt sie in unterschiedliche Geschmäcker auf. Ich dachte mir man kann diese Art von Charakteristik auch auf Beats übertragen. Es gibt dunkle schwere Beats oder leichte milde.
Die Idee war, meine Tracks stets dem charismatischen Aroma einer vergleichbaren Honigsorte zuzuordnen. So entstanden insgesamt 14 Tracks, die auf „A Taste Of Honey“ zu hören sind. Findet heraus welche Honigsorte Euch am besten schmeckt!
Cover + Tracklist

Das Cover Artwork zum neuen Edward Sizzerhand Album „A Taste Of Honey“
01. Forest (2:20)
02. Alpinerose (2:22)
03. Clover (2:18)
04. Dandelion (2:54)
05. Phacelia (1:04)
06. Sunflower (2:21)
07. Lavender (2:17)
08. Fennel (1:06)
09. Colza (2:41)
10. Wildflower (2:39)
11. Basswood (2:16)
12. SilverFir (2:34)
13. Chestnut (0:55)
14. Moorland (2:33)
Weitere Infos über Edward Sizzerhand erhaltet ihr auf seiner Website: sizzerbees.com