Alle Bilder: (c) Rap-N-Blues.com
Am Wochenende luden der FC St. Pauli und Relentless zur #Kiezhelden Auswärtsfahrt nach Dortmund ein. Ziel war dort der Stadtteil Nordstadt, wo wir die Organisatoren der Initiative #BuntKicktGut trafen.
Bevor wir in den Bericht einsteigen, möchten wir euch zunächst einmal darüber aufklären, worum es hier eigentlich geht:
Im Grunde handelt es sich bei der „Auswärtsfahrt“ um eine Kooperation zwischen den Kiezhelden aus Hamburg und der Initiative #BuntKicktGut aus Dortmund. Die Kiezhelden sind ein von St. Pauli und Relentless initiertes Projekt, das soziale Kräfte bündeln möchte, um Menschen mit guten Ideen zusammenzubringen. Auf der Plattform könnt ihr für soziale Projekte spenden und dafür sorgen, das gemeinnützige Aktionen unterstützt werden.
Bei #BuntKicktGut handelt es sich um eine interkulturelle Strassenfussballliga fuer Kinder, Teenager und Jugendliche. Ziel war für uns die Nordstadtliga in gleichnamigen Dortmunder Stadtteil, dessen Schirmherr aktuell Neven Subotic ist. Die Nordstadtliga bietet Straßenkickern eine Bühne, um auf Turnierebene gegeneinander anzutreten und stellt eine Abwechslung zum oftmals nicht immer einfachen Alltag dar. Die Jugendlichen stammen dabei größtenteils aus Familien, die Asyl in Deutschland suchen oder eingewandert sind. Mit der von den Kiezhelden initiierten Spende in Höhe von 5.000 EUR sollen die Kicker mit einer neuen Sportausrüstung ausgestattet werden.
Los ging es für uns um 6:30 Uhr im Mannschaftsbus des FC St. Pauli. An Bord waren dabei eine Handvoll Blogger*, Organisatoren sowie einige Vertreter von St. Pauli – darunter Vereinspräsident Oke Göttlich und Innenverteidiger Markus Thorand, die den Verein in dieser Angelegenheit repräsentierten. Da es für uns alle recht früh losging und wir noch sehr müde waren, verlief die Fahrt nach der herzlichen Begrüßung insgesamt sehr ruhig. Nach kurzem Zwischenstop auf einer Raststätte bei Oldenburg kamen wir gegen 11 Uhr in der Nordstadt an und wurden dort von den #BuntKicktGut Kickern bereits erwartet.
* Grüße an Chris, Rouven, Annika, Julian, Björn, Tolgay, Martin und alle anderen!
In Dortmund traf ich auch zum ersten mal persönlich auf Carsten, der uns seit gut drei Wochen als neuer Autor bei RAP-N-BLUES unterstützt und euch vor allen Dingen mit News aus dem US-Rap versorgen wird. Wir hatten zuvor nur telefoniert, von daher war es mir eine große Freude, ihn einmal persönlich kennenzulernen. Carsten stammt aus Dortmund und war zuvor sieben Jahre lang beim amerikanischen Musik-Blog KevinNottingham.com aktiv. (Noch einmal herzlich willkommen!)
Doch zurück zum Thema: Auf dem Vereinsgelände angekommen, nahmen wir zunächst an einer kleinen Pressekonferenz teil und lernten dort auch die Organisatoren von #BuntKicktGut kennen. Es wurde schnell klar, das es sich hierbei um eine absolut positive Initiative handelt, deren ehrenamtliche Vertreter mit Herzblut bei der Sache sind, nur leider mit viel zu wenig Budget agieren müßen. Deutlich erkennbar wurde das bspw. daran, das viele der Kicker gar keine richtige Fußballausrüstung hatten und teilweise in drei Nummern zu großen Trikots spielen mußten.
Nach der Pressekonferenz schauten wir noch eine Weile bei dem Turnier zu, bis schließlich Markus Thorand die Spende übergab, mit der sich die Kicker mit neuer Fußballausrüstung ausstatten können. Die ganze Aktion ist mir sehr positiv in Erinnerung geblieben und da bin ich sicher nicht der einzige, der so denkt. Es hat großen Spaß gebracht mit den Jungs (und dem einen Mädel) von #BuntKicktGut in Kontakt zu kommen und über den Fußball auch gleich eine verbindende Leidenschaft zu entdecken. Außerdem war ich überrascht darüber, wie hoch das Fußball-Niveau war – einige der Jungs könnten sicher in einer höheren Jugendliga mitspielen.
Besonders positiv fand ich auch, das Thorand den Kickern ein Versprechen gab, von Hamburg aus noch ein Paket mit Trainingsklamotten nachzuschicken. Das es sich hierbei nicht um ein leeres Versprechen handelte wurde deutlich, als der St. Pauli Kicker vom Bus aus seine Mitspieler per WhatsApp Gruppenchat darum bat, ausrangierte Fußballschuhe und Trainingsklamotten zum Spiel am nächsten Tag mitzubringen. Diese Begegnung hat auf jeden Fall Spaß gemacht und sicher einen bleibenden Eindruck bei uns allen hinterlaßen.
Gegen Nachmittag fuhren wir dann wieder mit dem Bus gen Hamburg und konnten im Radio zu meinem Bedauern verfolgen, wie der HSV mit 1:2 in Stuttgart sang- und klanglos unterging und es nun nicht mehr in den eigenen Händen hat, den Klassenerhalt zu schaffen. Mal schauen was am letzten Spieltag passiert. Große Hoffnung habe ich ja nicht mehr…
In Hamburg angekommen, checkten wir erst einmal im Hotel ein und machten uns eine gute halbe Stunde später (gegen 18 Uhr) auf den Weg ins Millerntor, wo gerade die Veranstaltung „Fußball und Liebe“ stattfand. Kleine Anekdote am Rande: Eigentlich sollten die Busfahrer vor dem Hotel auf uns warten, fuhren aber mit dem Hinweis los, das sie gleich wiederkommen würden, sie stünden ja im Halteverbot. Als der leere Bus kurze Zeit später am Stadion ankam, war Patricia (eine der Organisatoren) sichtlich überrascht darüber, das die Busfahrer ihr erklärten, sie seien schon losgefahren, weil wir ja nicht mehr mitfahren wollten. Da wollte wohl jemand pünktlich Feierabend machen. Trotzdem hat natürlich auch so alles gut geklappt und irgendwie kann man es den Busfahrer auch nicht verübeln – schließlich hatten sie zu diesem Zeitpunkt einen 12 Stunden Tag hinter sich. Im Millerntor lauschten einige von uns noch den Klägen von Dubtari und Le Fly und ließen den Abend anschließend chillig ausklingen.
Am Sonntag ging es für uns dann gegen 12 Uhr weiter. Dieses mal kam der Bus auch tatsächlich und setzte uns im Pressebereich des Millerntors ab, wo bereits zahlreiche Fans warteten und damit rechneten, das die Mannschaft nun am Stadion eintreffen würde. Als schließlich wir und nicht die Mannschaft den Bus verließ, sorgte dies für reichlich Gelächter auf beiden Seiten.
Vorbei an einem überaus eifrigen Ordner, der selbst einen mit einem Ausweis ausgestatten Vertreter des Vereins nicht ohne auführliche Rückfrage per Funk ins Stadion ließ, wurden wir bereits von Mittelfeldspieler Florian Kringe in Empfang genommen. Kringe feierte an diesem Tag seinen Ausstand bei St. Pauli und gab uns vor Spielbeginn noch eine überaus interessante Stadionführung, bei der wir auch die Möglichkeit bekamen, dem Ex-Dortmunder einige Fragen zu stellen.
Nachdem wir im Anschluss unsere Plätze eingenommen hatten, stieß noch kurz Sportdirektor Thomas Meggle auf einen kleinen Schnack zu uns.
Nach einer Weile begann dann das Spiel und – was soll man sagen – St. Pauli hinterließ mit dem deutlichen 5:1 Sieg einen sehr guten Eindruck. Die Art und Weise, wie die Mannschaft nach dem frühen 0:1 Rückstand noch zurückkam und das Spiel drehte, war schon aller Ehren wert. Der Verein erhielt sich damit die Chance auf den Klassenerhalt und kann nun mit einem Sieg am letzten Spieltag gegen Darmstadt alles klar machen. Sicher kein einfaches Unterfangen, aber nach der Vorstellung am Sonntag auch nicht unmöglich.
Nach Spielende blieben wir noch 1-2 Stunden im Stadion, bis sich schließlich die nicht aus Hamburg stammenden Blogger wieder auf den Weg gen Heimat machen. Vielen Dank für dieses schöne und ereignisreiche Wochenende!
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[…] haben uns dazu entschlossen, euch unser Hamburg mit einigen Bildern der #Kiezhelden Aktion von letzter Woche vorzustellen. Das Thema “Zukunft” passt hier sehr gut, denn bei der […]
[…] konnten uns auf der #Kiezheldenauswaertsfahrt bereits vom sozialen Engagement des Vereins überzeugen. Und auch die Aktion, 1.000 Flüchtlinge […]
[…] haben uns dazu entschlossen, euch unser Hamburg mit einigen Bildern der #Kiezhelden Aktion von letzter Woche vorzustellen. Das Thema „Zukunft“ passt hier sehr gut, denn bei der […]