Cover: Clingony
Liebe Freunde, es ist wieder Zeit für einen weiteren RAB Mix und passend dazu freuen wir uns heute ganz besonders, DJ MTM an den Decks willkommen zu heißen. Das Lübecker Urgestein bildet bekanntlich zusammen mit Clingony das DJ Kollektiv topdawgz und wird bei uns seit Jahren regelmäßig gefeatured und abgefeiert.
Für mich sind MTM’s Mixe immer etwas ganz besonderes, weil sie zum einen regelmäßig freshe Tracks von noch eher unbekannteren Künstlern beinhalten und zum anderen, weil sie technisch einfach wahnsinnig sauber abgemischt sind. Kurzum: MTM (hier bei Soundcloud) versteht es wie kein zweiter, die derbsten Underground Perlen der letzten Monate herauszupicken und sauber zu vermischen.
Für seinen RAP-N-BLUES.com exclusive Mix „Bella Vista“ hat der Lübecker unter anderem Tracks von Maticulous, K-Def, Jazz Spastiks, Tom Misch, Freddie Joachim, Infinite Thoughts, Saukrates und vielen anderen zusammengetragen. Den Strean und Free Download findet ihr hier – enjoy!
Inhaltsverzeichnis
Stream
DOWNLOAD: „Bella Vista“ (102 MB) by DJ MTM
alt. Streams: Soundcloud | Hearthis.at
Tracklist
01. OHD – Priorities
02. K-Def – High Stakes
03. Handbook – I WNT U
04. Joe Davies – Easy Afternoon
05. Bam & Mr. Dero – Swing Of Things (Instrumental)
06. Foundation & Rezidue – Boogie Down’s Got The Flavor
07. Chris McClenney – Tuning Up
08. SoulChef – When The Sun Goes Down
09. Maticulous – Keep On 2.0
10. Blue In Green – Voyage
11. Freddie Joachim – Breeze
12. Jazz Spastiks & Sleep Sinatra – I Get
13. Touch A.C. & Mr. Dundiff – Sweaters
14. Fashawn ft. Dom Kennedy – Golden State Of Mind
15. Tom Misch – Never Moved
16. AltAir – Pale Vous
17. Circa ’94 – Jazz In Progress
18. Saukrates ft. Common – Play Dis
19. Damu The Fudgemunk – In My Regretless Lifetime
20. Infinite Thoughts – Remember When
21. The Deli – Day In The Life
22. Revolutionary Rhythm – Day In The Life
23. Eddie – Chill
24. A Tribe Called Quest – Can I Kick It ( J. Cole Remix)
25. [DKO] – Last Thang
Interview
Du bist nun schon eine ganze Weile als DJ aktiv. Kannst du dich noch an deine ersten Gigs erinnern? Wie hat sich das damals angefühlt?
Man kann das natürlich nicht Gig nennen, aber das erste Mal vor „Publikum“ aufgelegt habe ich – wie vermutlich auch die meisten anderen DJs, in meinem Kinderzimmer – während meine Freunde abgehangen, bzw. ihre überwiegend fragwürdigen Freestyle Skills getestet haben. Da ging es natürlich in erster Linie darum Spaß zu haben. Die Eltern im Sommer im Urlaub, der ganze Mob für 3 Wochen quasi bei dir eingezogen – BBQ, Bier und mitternächtliche Mix-Sessions.
Ich habe dann immer alle genötigt, ihre Platten mitzubringen, falls ich eine nicht doppelt oder vielleicht gar nicht hatte. Als dann die ersten Gigs kamen, wo das Publikum nicht aus meinen Freunden bestand, hatte ich wohl nur ein dominierendes Gefühl: um Gottes willen nicht verkacken!
Gab es einen speziellen Schlüsselmoment, in dem du gemerkt hast, dass du auf jeden Fall DJ sein möchtest?
Hahaha, ja! Ist leider furchtbar banal. Ich hatte damals einen etwas älteren Freund, der DJ und vor allem ein verdammt cooler Typ war. Und ich wollte halt sein wie er. Eigentlich die typische „inspiriert durch den großen Bruder“-Story, nur dass ich eben Einzelkind bin.
Der andere Punkt ist, dass ich mir, schon bevor ich Turntables hatte, immer gerne „gemixte“ Tapes mit der Pause und der Play Taste gemacht habe. Als ich dann die ersten richtig gemixten Tapes gehört habe, war mir klar, dass ich das unbedingt auch können wollte.
Wie gehst du vor, wenn du einen Mix vorbereitest? Was sind deine ersten Schritte?
Ich sammele natürlich erstmal eine gewisse Anzahl an potenziellen Tracks, die ich gerne in dem Mix hätte. Das sind in der Regel deutlich mehr als dann nachher tatsächlich auf dem Mixtape landen. Dann schaue ich, womit ich anfangen möchte, und anschließend entwickelt sich das dann ganz natürlich. Man probiert einfach viel rum, schaut welcher Track wie passen könnte und ob es dem Vibe entspricht, den man gerne hätte.
Von Zeit zu Zeit veröffentlichst du einen neuen „Matsutake“ Mix, in dem du uns einige der Tunes vorstellst, die du in letzter Zeit gerne gehört hast. Matsutake ist eine spezielle, in Japan sehr begehrte Pilzart. Kläre uns doch bitte einmal darüber auf, wie du auf den Titel gekommen bist.
Stichwort Kater-TV am Sonntagnachmittag. Man hat die Kiste zwar an, aber es läuft bevorzugt etwas, was man ignorieren kann. Und einer dieser Sender, auf denen sonst immer nur Hitler Dokus laufen, hat mal gezeigt, wie irgendwelche Dudes in den USA durch den Wald robben und eben diese Pilze suchen. Die Matsutake Pilze wachsen erstens unterirdisch und zweitens sind sie ziemlich selten, was die Suche danach nicht gerade leichter macht. Das hat für mich im Zusammenhang mit den Mixtapes in dem Moment einfach super gepasst.
Es ist jetzt nicht so, dass es mir besonders wichtig wäre, Tracks zu haben, die „underground“ sind und von selten kann man ja im Digitalzeitalter sowieso nicht mehr sprechen. Das passte halt nur so schön ins Bild, weil hinter vielen Artists und Tracks, die ich da verwende, keine riesige Marketing-Maschine steht und entsprechend selten laufen einem solche Songs eben einfach so über den Weg – man muss sie schon suchen, wozu die meisten wahrscheinlich weder Zeit noch Lust haben.
Aber ich hatte den Eindruck, dass es zwar immer noch genug Leute gibt, die diesen Sound mögen, bei denen aber viele von den Tracks, die da neu erscheinen, unter dem Radar laufen. Für die wollte ich damit gerne eine Anlaufstelle sein. Außerdem höre ich selbst einfach auch gerne Mixe, wo ich noch nicht jeden Titel kenne.
Gibt es eine Art Lieblingssong, mit dem du dein Set bei einem Live Gig besonders gerne startest? Was macht für dich einen guten Opener aus?
Kurz gesagt: eigentlich nicht. Ich spiele einfach auch sehr oft die ganze Nacht, ohne dass jemand vor oder nach mir auflegt, wo dann beim ersten Song wahrscheinlich sowieso noch keiner da. Da ist es mir schon wichtiger, was ich kurz vorher höre, was erschreckend oft bei „Club Tropicana“ endet. Erklärt sich, glaube ich, von selbst – Drinks are free ;-)
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