Ich habe mich schon des Öfteren gefragt, warum nicht mal einer von den heute etablierten Künstlern, die in der RBA ihre ersten musikalischen Gehversuche gestartet haben, einfach wieder zum Spaß dort auftreten.
„Ich mach einfach das, worauf ich Bock hab’…“, dass Cro sich bei seiner Musik nicht allzu lange den Kopf zerbricht und lediglich das macht, was ihm gefällt, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Dies ist auch der Hauptgrund, weswegen ich seiner Radio-Pop-Musik noch immer etwas abgewinnen kann. Die Tatsache, dass sich ein Künstler mit einem solchen Standing dazu entschließt, aus Lust und Laune wieder ein Battle zu starten, verdient höchste Anerkennung und bestätigt seine sympathische Art wieder mal aufs Neue.
Mit seinem Battle gegen Bladesa hat Cro der RBA wieder einen medialen Push eingehaucht, was zu allerlei Postings auf Facebook und Twitter geführt hat. Dies schlägt sich auch in den Zugriffszahlen des Wikipedia-Eintrags zur „Reimliga Battle Arena“ nieder:
Hier mein kurzer Kommentar zu den drei Runden:
Runde 1:
Cro harmoniert super mit dem Beat und wirkt relativ lässig aufgrund der gut gesetzten Addlips. Die stylischen Betonungen lassen die Reime sehr sauber klingen. Cro hat zwar defintiv das Recht den „Star“ raushängen zu lassen, doch alles in Allem klingt es am Ende dann doch zu sehr nach Standard und puncht nicht wirklich.
Runde 1:
Die Peta Line ist auf jeden Fall das Highlight der Rückrunde. Textlich wurde der Kontervorteil eiskalt ausgenutzt. Vom Flow wirkt alles ein wenig unroutinierter. Selbst wenn die langgezogenen Wörter am Ende der Zeilen eine sarkastische Anspielung auf Cro sein sollen, hören sie sich einfach unangenehm an.
Die Hinrunde besitzt ein besseres Klangbild, aber der Kontervorteil wurde hier genutzt und textlich amtlich abgeliefert.
Fazit: Unentschieden (mit der Tendenz zur RR)!
Runde 2:
Bladesa zeigt in der HR2 Variabilität, gekonnten Stimmeinsatz und textliches Talent. Mehr Punches!
Die schnell abgelieferte Runde von Cro könnte einerseits seinen Hunger auf das Battle zeigen oder andererseits einfach signalisieren, dass er sich keine Gedanken um den Kontervorteil macht. Beim ersten Durchhören der Runde dachte ich noch „Wow …nicht schlecht!“, aber nach mehrmaligen Hören bemerkt man, dass gekonnter Gesangseinsatz und Flowvariationen nur die textlichen Defizite kaschieren sollen. Schließlich geht es hier um Battlerap!
Fazit: Punkt an Bladesa!
Runde 3:
Auf Cro’s Doubletimes springe ich total an, da der gute Carlo das ja kann, aber zu selten zeigt. Textlich ist es ein Mix aus guten Versuchen (Tinitus-, Quadrat-, Glühbirne- oder Mixer-Line), platten Sprüchen und vielen schwachen Lines. Sein Flow und die arrogante Atmosphäre machen diese Defizite in der Runde aber mehr als nur wett.
Textlich echt gut gekontert, („Bring siebenhundert Zeilen, was du mit deinem Dick so erreichst/ Das mache ich so nebenbei, denn ich zerficke dein Vibe/Weib“) aber der Flow, die Atmosphäre und die melodische Komponente, da ist Cro einfach überlegen. Bladesas tiefe und dumpfe Stimme wirkt auf solchen Beats fast schon monoton, unverständlich und total unmelodisch. Geht nicht ins Ohr.
Fazit: Punkt an Cro!
Im Großen und Ganzen kann man feshalten, dass sich Cro und Bladesa nichts geschenkt und beide starke Parts abgeliefert haben. Dadurch wurde die RBA wieder in das verdiente Licht der Aufmerksamkeit gerückt.
An Kollegah, Casper, K.I.Z, F.R. uvm.: Bitte nachmachen!
2 Comments
[…] via: rap-n-blues […]
[…] des Jahres kehrte Cro zum RBA zurück, um sich ein Battle mit BlaDesa zu liefern. Eine bessere Promotion hätte dem Dortmunder wohl nicht passieren können. Doch auch […]