Letzten Samstag fand auf dem Dockville Gelände in Hamburg Wilhelmsburg die zweite Ausgabe des Spektrum Festivals statt. Ich muss gestehen, dass ich mich eher selten in Hamburgs Süden aufhalte und zuvor noch nie auf dem Dockville Gelände war. Umso beeindruckter war ich von dem tollen Gelände und der traumhaft schönen Kulisse, die direkt am Wasser liegt.

Mit dem Fahrrad ging es erst durch den alten Elbtunnel, was ja immer ein schönes Erlebnis ist. Auf der anderen Seite der Elbe angekommen, ging es anschließend vorbei an Industrieanlagen und über Autobahnbrücken die inmitten der Natur liegen. Das hat schon seinen eigenen Charme. Im Zentrum von Wilhelmsburg angekommen ging es zu Fuß weiter auf das Dockville Gelände. Dort erwartete uns das Spektrum Festival und das zeitgleich stattfindende Kunstcamp. Die Festivalbändchen waren schnell besorgt und so ging es auch schon los.
Mein musikalischer Auftakt war der Auftritt von Megaloh, der gewohnt sympathisch und gut gelaunt die Tracks seines neuen Albums Endlich Unendlich vortrug. Komplett gegensätzlich ging es im Anschluss mit den 257er Jungs weiter, die konsequent ihr Publikum beleidigten und dabei beste Entertainer-Qualitäten an den Tag legten. Ich fühlte mich gut unterhalten.
Nach einem kurzen Abstecher zur Red Bull Music Academy Stage, wo gerade der junge britische DJ Koreless seine Electro-Skills zeigte, ging es weiter mit dem Auftritt von Retrogott und Hulk Hodn. Von DJ Koreless wird noch zu hören sein, da bin ich mir sicher. Doch zurück zu Retrogott: Dieser zeigte ebenfalls eine sehr unterhaltsame Show, wirkte leicht verwirrt und legte dabei so manchen Freestyle an den Tag. Im Vorfeld habe ich mir sagen lassen, das Konzerte von Retrogott immer etwas besonderes sind und so war es auch.
Nun folgte der Headliner des diesjähigen Spektrum Festivals: Danny Brown. Der Detroiter Rapper brachte mit seinem hardcore sound, der fernab des typischen Detroiter Boom Bap Sounds klingt, die Menge zum kochen – so viel ist klar. Meinen persönlichen Geschmack trifft es nicht unbedingt, weshalb ich mir die Show auch lieber aus der Entfernung am Bierstand angeschaut habe.
Apropos Bierstand: Davon gab es auf dem diesjährigen Spektrum leider viel zu wenige. Zudem litten die Zapfanlagen unter regelmäßiger Drucklosigkeit, weshalb man schon mal locker 20-30 Minuten für ein Bier anstehen musste. Dies ist natürlich auch den Organisatoren aufgefallen, die für das nächste Jahr Besserung versprachen. Doch dies nur am Rande. Insgesamt war es ein tolles Festival, das Lust auf mehr macht und das ich mir nächstes Jahr sicher wieder gerne anschauen werde.