The Final Roar: Zum zehnten und leider auch zum letzten Mal, fand am letzten Wochenende das Serengeti Festival in Schloß Holte-Stukenbrock nahe Bielefeld statt. Neben vielen Rockbands gab es auch einige Hip-Hop-Acts, die wir für euch ausgecheckt hat.
Das Serengeti Festival findet seit 2006 beim Safaripark in Schloß Holte-Stukenbrock statt. Viele meiner Freunde reisten bereits Donnerstag am Camping-Platz an; ich selber konnte Freitag bequem mit dem Shuttle-Bus vom Bahnhof Holte aus zum Gelände fahren.
Freitag
Der erste Festivaltag startete direkt mit einem Unwetter in Nordrhein-Westfalen. Direkt angekommen, wurde das Festivalgelände erst einmal von den Veranstaltern aus Sicherheitsgründen gesperrt. Alle Festivalbesucher mußten daraufhin das Gelände räumen. Die meisten zogen sich in ihre Zelte zurück. Alle Tagesbesucher – so auch ich – mussten allerdings auf einem Feldweg oder dem angrenzenden Parkplatz Schutz suchen. Dies war leider wenig durchdacht und senkte direkt die Stimmung bei den Besuchern für den Festivalauftakt. Der Opener Band, die sogar aus Amerika angereist kam, wurde der Auftritt wegen des Regens sogar komplett abgesagt, was bei einigen Besuchern sehr negativ ankam.
Für mich ging es mit dem ersten Hip-Hop Auftritt weiter. Zugezogen Maskulin spielten auf und boten eine sehr gute Show, so dass ich den Regen direkt vergessen konnte. Spätestens bei der Sektdusche tanzten alle vor der Bühne und es wurde noch sehr heiterer Auftritt.
Nach Zugezogen Maskulin hatte ich etwas Zeit mir das Festivalgelände genauer anzuschauen. Neben der Main- und der Secondstage gab es allerlei Fress- und Getränkebuden, die auf keinem Festival fehlen dürfen. Besonder gut gefiel mir der Stand von Shack Clothing, der Poster für lau an die Besucher verteilt hat. Am Jägermeister-Stand konnte man nicht nur um Jäger-Shots spielen, sondern auch in einem Foto-Automaten witzige Andenken schießen lassen. Ebenfalls vor Ort waren die Jungs und Mädels von Viva con Agua, die für einen guten Zweck das ganze Wochenende lang Pfandbecher und –dosen eingesammelt haben.
Die Main- und die Substage standen sich gegenüber, sodass die Bands auf beiden Bühnen immer nur jeweils versetzt spielen konnten, ohne sich gegenseitig zu beschallen. Das führte leider dazu, dass keine Band überziehen durfte und einer Band sogar bei einer Zugabe der Sound abgestellt wurde. Das war etwas schade, da auch das Publikum so wenig Luft zwischen zwei Auftritten für eventuelle Bierpausen oder ähnliches hatte.
Nach einem kurzen Abstecher zum Auftritt von Marcus Wiebusch, der mir spätestens seit dem Song „Der Tag wird kommen“ ein Begriff ist, ging es weiter auf der Mainstage mit Genetikk. Die Jungs überzeugten mit gutem Sound und einem starken Auftritt, der die Crowd zum Kopfnicken und Feiern bewegte. Nach diesem Auftritt blieb ich dann noch für die schwedische Alternative Band Royal Republic auf dem Festival, welche live tatsächlich sehr viel Spaß macht. Mein persönliches Highlight auf dem diesjährigen Serengeti waren aber definitiv Fünf Sterne Deluxe, die Samstagabend auf der Mainstage auftreten sollten.
Samstag
Der zweite Festivaltag begann dieses Mal ohne Regen, dafür aber mit deutlich mehr Publikum. Nach einigen Auftritten von Bands wie Panteon Rococo, RDGLDGRN oder Sepultura traf sich dann fast das gesamte Publikum vor der Mainstage, um sich das Konzert der Indie-Band Madsen anzugucken. Mir persönlich gefällt die Musik der Jungs nicht so sehr, die Menge drehte jedoch komplett durch.
Ich selber kam dann am Abend bei Fünf Sterne Deluxe auf meine Kosten: das Bo, Tobi Tobsen und DJ Coolman präsentierten sich für das Intro in Puppenverpackungen, schälten sich dann aus diesen und lieferten eine volle Stunde ein hammermäßiges Programm. Für mich der Höhepunkt des Festivals. Von allseits beliebten Klassikern bis hin zu einigen neuen Songs wurde hier die Crowd zum Ausrasten bewegt und die Hamburger spielten sogar zwei Zugaben.
Fazit
Insgesamt war das Serengeti ein sehr übersichtliches und familiäres Festival, welches in Nordrhein-Westfalen und besonders in der Umgebung um Bielefeld großen Anklang fand. Dass sich durch die zuspitzende Entwicklung im Festivalmarkt kleinere Festivals wie das Serengeti nicht halten, finde ich sehr schade, besonders da viele Leute in der Gegend recht wenige Alternativ-Veranstaltungen haben. Ich war zumindest froh, wenigstens einmal beim Serengeti gewesen zu sein.